Deutsch-Türkische Kultur- und Wissenschaftsgeschichte Deutsch-Türkische Kultur- und Wissenschaftsgeschichte
Vortragsreihe ab Februar 2024
In den Jahren 1933-1945 war auch die Türkei, vor allem der akademische Lehrbetrieb, für zahlreiche deutsche Wissenschaftler*innen und Kulturschaffende ein rettendes Exilland. Das kam nicht von ungefähr. Denn nach der Gründung der Republik 1923 hatte die türkische Regierung Hilfe bei deutschen Expert*innen zur Modernisierung ihres Landes gesucht, unabhängig von parteipolitischen Werten. Und so bestand die deutschsprachige Gemeinde in der Türkei nicht nur aus Menschen, die aus Nazi-Deutschland ins Exil vertrieben waren, sondern war auch ein Abbild der politisch gespaltenen deutschen Gesellschaft.
Die Anwesenheit der Deutschen in der Türkei diente nicht nur einem einseitigen Modernisierungstransfer von west-europäischem Know-How, sondern beeinflusste umgekehrt auch die Arbeit der Migrant*innen und Exilant*innen sowie durch deren spätere Rückkehr auch die deutsche Nachkriegsgesellschaft. Die Vortragsreihe nimmt diese Entwicklungen in den Blick und erinnert damit an die lange Tradition des deutsch-türkischen Wissens-, Kultur- und Wissenschaftsaustauschs.