
Weitere Initiativen 27.09.2013 /// 19:30 - 22:00 Uhr Stadtbibliothek Der NSU-Prozess und seine Folgen
Rechtsextremistischer Terror in der Einwanderungsgesellschaft
Eine Anklageschrift auf 488 Seiten. Ermittlungsakten, die mehr als 600 Aktenordner füllen. Fünf Angeklagte und zig Verteidiger*innnen, Nebenkläger*innnen, Anwält*innnen, Sachverständige, hunderte von Zeugen. Der NSU-Prozess vor dem Oberlandesgericht München ist einer der größten Strafprozesse, die es in Deutschland bisher gegeben hat. Das Gericht hat die Schuld der Angeklagten zu klären. Doch die Erwartungen an die Justiz könnten kaum höher sein. Die Angehörigen der Opfer fordern Aufklärung der Anschläge und deren verschleppter Aufdeckung. Nicht nur sie, auch die Öffentlichkeit, besonders die türkeistämmige Bevölkerung, hofft auf die Aufarbeitung der Mordserie des Nationalsozialistischen Untergrunds NSU.
Wo verlaufen die Grenzen der Justiz? Welche anderen Formen von Aufarbeitung sind notwendig? Wie sprechen deutsche und türkeistämmige Bürger*innen über diesen Aufarbeitungsprozess? Auf welche Weise wirken sich die Morde und ihre Folgen sowie die Umtriebe von Rechtsextremist*innen auf das Zusammenleben in der Einwanderungsgesellschaft aus? Wie lassen sich Rechtsextremismus und Fremden- sowie Menschenfeindlichkeit grundsätzlich eindämmen?
Teilnehmende
- Dr. Mehmet Daimagüler (Wirtschaftsanwalt und Unternehmensberater)
- Dr. Stefan Geiger (Politischer Korrespondent der Stuttgarter Zeitung)
- Prof. Dr. Kurt Möller (Professor für Theorien und Konzepte Sozialer Arbeit an der Hochschule für Sozialwesen Esslingen)
Moderation: Sibylle Thelen, Landeszentrale für politische Bildung