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Junges DTF
zwei Männer und eine Frau sitzend an einem langen Holztisch vor Banner des DTF vor Silhouette des Publikums, Quelle: DTF

13.04.2016 /// 20:00 - 22:00 Uhr Literaturhaus Stuttgart BAKIŞ 10: Exil hier wie dort - Fluchten in Geschichte und Gegenwart

Mit Edzard Reuter & Doğan Akhanlı

Flüchtlinge in der Türkei. Flüchtlinge, die via Türkei fliehen. Flüchtlinge aus der Türkei. Sie alle haben ihre Geschichte im Gepäck. So unterschiedlich die politischen Umstände in der Vergangenheit waren und in der Gegenwart sind, vieles verbindet die Betroffenen – etwa die Ungewissheit, mit der die Existenz im Exil zunächst verbunden ist. Zum Auftakt der Reihe „BAKIŞ – Die Türkei im europäischen Dialog“ in diesem Jahr blicken der Unternehmer Edzard Reuter und der Schriftsteller Doğan Akhanlı auf ihre persönlichen Erfahrungen zurück.

Moderation: Sibylle Thelen

Die Referenten

Edzard Reuter wurde 1928 in Berlin geboren und lebte mit seinen Eltern Ernst und Hanna Reuter nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten von 1935 bis 1946 im Exil in der Türkei. Zurückgekehrt nach Deutschland studierte er Mathematik, Physik und Rechtswissenschaften in Berlin und Göttingen. Von 1964 an war er in leitenden Funktionen bei der Daimler-Benz AG tätig, ab 1973 Vorstandsmitglied und von 1987 bis 1995 deren Vorstandsvorsitzender. Edzard Reuter ist Ehrenbürger von Berlin und Autor mehrerer Bücher. Gemeinsam mit seiner Frau hat er 1995 die "Helga und Edzard Reuter-Stiftung" für gesellschaftliche Integration gegründet. Reuter ist zudem Gründungs- und Kuratoriumsmitglied des Deutsch-Türkischen Forums Stuttgart.

Doğan Akhanlı wurde 1957 in Şavşat in der Nordtürkei geboren und zog mit zwölf Jahren nach Istanbul. Nach einer kurzen Inhaftierung 1975 begann er sich politisch zu engagieren. Der Militärputsch von 1980 zwang ihn in den Untergrund, von 1985 bis 1987 saß er als politischer Häftling im Militärgefängnis von Istanbul. In Deutschland wurde Akhanlı daraufhin als politischer Flüchtling anerkannt. Seit 1992 lebt er als Autor in Köln. In seinen Romanen, Theaterstücken und Interviews setzt sich Doğan Akhanlı für eine Erinnerungskultur, für den aufrichtigen Umgang mit historischer Gewalt und für die Unteilbarkeit der Menschenrechte ein. Er ist zugleich ehrenamtlicher Mitarbeiter des Kölner NS-Dokumentationszentrums.

Fotoimpressionen BAKIŞ 10