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Junges DTF
Diskussionsteilnehmer*innen am Holztisch vor Banner des DTF, Quelle: DTF

07.11.2012 /// 20:00 - 22:00 Uhr Literaturhaus Stuttgart BAKIŞ 4: Frauen in der türkischen Gesellschaft - Stark und frei oder schwach und unterdrückt?

Mit Perihan Mağden & Güner Yasemin Balcı

Das Bild der türkischen Frau kann in der Türkei und in Deutschland aus zwei Perspektiven betrachtet werden: Entweder ist es eine Opfergeschichte: Sie handelt von Benachteiligung, Diskriminierung, Freiheitsentzug, Gewalt und manchmal sogar von Mord im Namen der Ehre. Die andere Perspektive steht im krassen Gegensatz. Es ist eine Erfolgsgeschichte: Dann geht es um Professorinnen, Ärztinnen, Juristinnen, um Karrieren, die bis an die Spitze großer Unternehmen führen können. Nur eine Geschichte lässt sich nicht erzählen: eine einzige, für alle verbindliche türkische Frauengeschichte. Zu unterschiedlich sind die Lebensbedingungen in dem Land aber auch hierzulande, in der türkisch-deutschen Einwanderungsgesellschaft.

Wie sind diese Gegensätze begründet? Wie lassen sich die Widersprüche erklären und welches Bild hat sich in den letzten Jahren wie und in welche Richtung verändert? Lässt sich Lage in der Türkei mit der Lage türkischer Migrantinnen in Deutschland überhaupt vergleichen?

Moderation: Murad Bayraktar

Die Referentinnen

Perihan Mağden, geboren 1960 in Istanbul, ist eine der wichtigsten Schriftstellerinnen in der jüngeren türkischen Literatur. Sie studierte Psychologie an der Boğaziçi Universität. Durch ihre kontrovers diskutierten Kolumnen in der Zeitung Radikal zwischen den Jahren 1997 und 2009 wurde sie einem breiten Publikum bekannt. Perihan Mağden veröffentlichte bislang fünf Romane, von denen vier auch ins Deutsche übersetzt wurden. Zuletzt erschien ihr Roman "Ali und Ramazan" im Suhrkamp-Verlag, der auch als "Buch des Jahres 2010" in der Türkei ausgezeichnet wurde.

Güner Yasemin Balcı, deren Eltern in den 1960er Jahren als Gastarbeiter aus der Türkei nach Deutschland kamen, wurde 1975 in Berlin-Neukölln geboren. Sie studierte Erziehungs- und Literaturwissenschaft und arbeitete im Modellprojekt "Kiezorientierte Gewalt- und Kriminalitätsprävention" im sozialen Brennpunkt Neuköllns, im Rollbergviertel, sowie im Mädchentreff MaDonna mit Jugendlichen aus türkischen und arabischen Familien. Heute arbeitet sie als freie Journalistin und Fernsehautorin. Der Lage von Migranten in Deutschland gilt auch ihr Interesse als Schriftstellerin. Im September 2008 erschien ihr Debütroman "Arabboy – Eine Jugend in Deutschland oder das kurze Leben des Rashid A." und 2010 ihr zweites Buch "ArabQueen oder der Geschmack der Freiheit".

Fotoimpressionen BAKIŞ 4