Literatur 18.02.2026 /// 19:30 - 21:30 Uhr Literaturhaus Stuttgart Ozan Zakariya Keskinkılıç: Hundesohn
Lesung und Gespräch über eine Liebesgeschichte
Hundesohn erzählt die Geschichte von Zeko, der in Berlin lebt und dort Männer in Parks, Cafés, auf Dating-Apps und vor der Moschee trifft, während seine Gedanken immer wieder nach Adana zurückkehren — in jene lauten Sommer des Kindseins, zu Hassan, dem Nachbarsjungen, den sein Großvater Dede nur „Hundesohn“ nannte. Als Dede stirbt, holt die Erinnerung Zeko ein: der Großvater, der alten Männern die Sorgen aus dem Bart schnitt, der auf Arabisch sang und eine Welt verkörperte, die zwischen Härte und Zärtlichkeit schwankte. Zwischen Berlin und Adana, zwischen Körpern, Sprachen und Glaubenswelten entfaltet sich ein Roman über Liebe und Begehren, über Euphorie, Verletzlichkeit und die Angst, die immer mitschwingt, wenn man liebt — am Küchentisch, in fremden Betten und im Gebet.
Ozan Zakariya Keskinkılıç verwebt Deutsch, Türkisch und Arabisch zu einer poetischen, vielschichtigen Sprache, die die zerrissene Gegenwart migrantischer und queerer Identität spürbar macht. Hundesohn, ausgezeichnet mit dem aspekte-Literaturpreis 2025, ist ein kraftvolles Debüt über Sehnsucht, Herkunft und die Suche nach Zugehörigkeit in einer Welt, die sich ständig neu verhandelt.
Der Abend wird von Lotta Mayer moderiert.