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Junges DTF
Historische Bilder von jüdischem Leben in der Türkei, Quelle: Assoziation A

Interkulturelles 15.12.2025 /// 21:00 - 22:30 Uhr Theater Rampe Vortrag von Corry Guttstadt zur Geschichte der Juden in der Türkei

MONTAGE-Abend im Theater Rampe

Die Turkologin Corry Guttstadt berichtet über die wechselvolle Geschichte der Juden im Osmanischen Reich und in der Türkei. Sie zeichnet nach, wie die Herausbildung des modernen türkischen Nationalstaats und seine Minderheitenpolitik die Lebensbedingungen jüdischer Gemeinschaften grundlegend veränderten. Dabei beleuchtet sie die Beziehungen zwischen NS-Deutschland und der Türkei während des Zweiten Weltkriegs sowie die ambivalente Haltung Ankaras gegenüber Geflüchteten und Exilsuchenden. Wie präsent sind antisemitische Verschwörungstheorien bus heute in der türkischen Gesellschaft?

Ein weiterer Schwerpunkt gilt den "Dönme", den Anhänger*innen des messianischen Rabbi Schabbtai Zwi, die vor rund drei Jahrhunderten zum Islam übertraten und eine eigene religiöse Gruppierung bildeten. Der Vortrag fragt nach ihrem Verhältnis zu den jüdischen Gemeinden des Osmanischen Reiches und danach, welche Rolle beide Minderheiten in der Geschichte der türkischen Republik spielten.

Corry Guttstadt

Corry Guttstadt, Quelle: privat
Quelle: privat

Turkologin und Historikerin, sie promovierte an der Universität Hamburg. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf der Situation von Jüd*innen in der Türkei und dem Schicksal türkischer Jüd*innen in Europa während des Holocaust. Gefördert u. a. vom Center for Advanced Holocaust Studies des USHMM in Washington und der Fondation pour la mémoire de la Shoah, veröffentlichte sie zahlreiche Studien, darunter "Die Türkei, die Juden und der Holocaust" (2008).