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Junges DTF
Sitzende Menschen, Quelle: DTF

Interkulturelles, Kunst, Literatur 06.10.2017 /// 20:30 Uhr Stadtbibliothek Lesung: Daughters and Sons of Gastarbeiters

Mit Çiçek Bacik, Serkan Deniz, Ebru Taşdemir, Zoran Terzić und Maria Tramountani

In einer Zeit, in der in öffentlichen Debatten ethnische und religiöse Hintergründe eine immer größere Rolle spielen, erscheint es umso wichtiger, den Blick auf die konkrete Lebenswirklichkeit von Menschen mit Migrationserfahrung zu richten, um gängige Überfremdungsrhetoriken und Ausgrenzungsmechanismen ins Leere laufen zu lassen. Der Begriff "Gastarbeiter" steht dabei als Synonym für die Verwobenheit von Arbeitszeit und Arbeitsort mit der Biografie eines jeden Menschen.

Daughters & Sons of Gastarbeiters ist eine offene Literaturplattform, die 2015 in Berlin ins Leben gerufen wurde. In öffentlichen Lesungen führen die Akteur*innen ihre Familiengeschichten in künstlerisch-performativer Form auf. Dabei werden die Auftritte von Bildprojektionen aus dem Familienalbum, Bühnenbild, Film und Musik begleitet. Die biographischen Erzählungen von Autor*innen unterschiedlicher Herkunft decken mit einer stilistischen Spannbreite verschiedene Aspekte der Migrationsgeschichte ab. Die erzählten Geschichten sollen einen öffentlichen Diskurs über das Selbstverständnis und die Relevanz der Einwanderer in der deutschen Gesellschaft anregen.

Die Autor*innen

Dr. Çiçek Bacik, 1972 in Almus/Tokat geboren, ist Co-Initiatorin und Leiterin der Daughters and Sons of Gastarbeiters. Sie studierte Neuere Deutsche Literatur und Französische Philologie an der Freien Universität Berlin und an der Sorbonne. 2012 promovierte sie an der Philipps Universität Marburg in Politik über türkische Fernsehsender in Deutschland. Sie ist Co-Herausgeberin und Autorin von "Intercity Istanbul Berlin" (2010). Ihre Promotionsarbeit "Türkisches Fernsehen in Deutschland – Narrenfreiheit und mangelnde Medienaufsicht" erschien 2014. Sie arbeitet in der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung in Berlin als Programmleiterin.

Serkan Deniz, 1974 in Berlin geboren, Projektkoordinator (Cultural Relations) und Festival-Veranstalter (Heavy Metal). Er studierte Germanistik und Anglistik an der Technischen Universität Berlin (1. Staatsexamen, Studienrat), verbrachte ein Jahr in London als Assistant Teacher und war mehrere Jahre Reiseleiter mit Nordamerikanischen Gruppen durch Europa auf Bildungsreisen. Er ist "Black Metal hörender, satanistisch geprägter agnostischer Buddhist mit muslimischem Hintergrund".

Ebru Taşdemir, 1973 geboren, freie Journalistin, studierte Publizistik und Turkologie an der FU Berlin und ist unter anderem die Erfinderin von "Hate Poetry".

Dr. Zoran Terzić studierte Bildende Kunst in New York, bevor er am Lehrstuhl für nicht-normative Ästhetik in Wuppertal bei Bazon Brock promoviert wurde. Neben seiner Schreibtätigkeit tourt er auch als Jazzpianist. Jahrelang war er zudem für das Berliner Balkan Black Box Festival aktiv. Seine Monographie "Kunst des Nationalismus" (Berlin 2007) beschäftigt sich mit der Kultursemiotik des Krieges. Zoran Terzić lebt in Berlin.

Maria Tramountani, 1990 in Stuttgart geboren, ist in der Bildungs- und Geflüchtetenarbeit des Deutsch-Türkischen Forums Stuttgart tätig. Sie studierte Ethnologie, Englische Literatur und Interkulturalität in Heidelberg und Schwäbisch Gmünd. Seit 2015 sind einige ihrer Kurzgeschichten in diversen Anthologien veröffentlicht worden. Sie ist Initiatorin und Leiterin der Blog-Plattform "Literally Peace", auf der sich syrische und deutsche Autor*innen über ihre Lebensrealitäten in Krisen- und Friedensgebieten austauschen.

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