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Junges DTF
Diskussionsteilnehmer*innen sitzend an Holztischen vor Banner des DTF vor Silhouette des Publikums, Quelle: DTF

15.04.2013 /// 20:00 - 22:00 Uhr Literaturhaus Stuttgart BAKIŞ 5: Die Türkei und ihre Künstler - Vielfalt in Kunst und Kultur

Mit Shermin Langhoff & Dr. Asu Aksoy

Eine monoperspektivische Sicht auf Kunst und Kultur in der Türkei ist heute nicht denkbar. Wer auf die Suche nach einer "türkischen Kultur" geht, findet eher eine farbenfrohe Vielfalt. Diese neue Kulturvielfalt wird auch international immer mehr geschätzt und beachtet. Die vielen, unterschiedlichen Identitäten der Türkei werden gerade in der Kulturszene deutlich und kehren somit in das öffentliche Bewusstsein zurück.

Teilnehmende:

  • Murad Bayraktar
  • Shermin Langhoff
  • Dr. Asu Aksoy

Doch ist die Ausgrabung und Fusion dieser kulturellen Vielfalt derzeit einfach nur schick und gut zu vermarkten? Wird die "türkische Kultur" nur so den Geschmäckern einer globalisierten Welt gerecht? Oder ist diese kulturelle Vielfalt auch Ausdruck eines neuen gesellschaftlichen Selbstverständnisses? Ist sie womöglich sogar ein Schlüssel zu politischen Problemen – zur Kurdenfrage, zur Gleichstellung von Aleviten und anderen Minderheiten? Vor welchen aktuellen Herausforderungen steht die moderne Kunst- und Kulturszene in der Türkei zurzeit und was kann sie bewegen?

Die Referent*innen

Shermin Langhoff ist 1969 in Bursa geboren und zog 1978 nach Nürnberg. Sie absolvierte eine Lehre als Verlagskauffrau und absolvierte danach ein Volontariat in der Filmbranche. Sie arbeitete als Produzentin und Regieassistentin und rief das Filmfestival Türkei/Deutschland in Nürnberg ins Leben. 2003 gründete sie in Berlin das deutsch-türkische Kulturbüro KulturSprünge und arbeitete im Hebbel am Ufer, wo sie ab 2006 das Projekt Beyond Belonging Migration kuratierte. 2008 wurde sie künstlerische Leiterin des Ballhaus' Naunynstraße. Mit dieser Spielstätte etablierte sie eine Plattform für Theaterpositionen der zweiten und dritten Migrant*innengeneration und förderte Regisseur*innen, Schauspieler*innen und Dramaturgen, die in der deutschen Theaterszene bislang unbekannt waren. 2013 wechselte Shermin Langhoff als Co-Intendantin an das Berliner Maxim-Gorki-Theater. Für ihr Engagement wurde Shermin Langhoff 2011 mit dem KAIROS-Preis der Alfred Toepfer Stiftung und dem Stiftungspreis der Helga und Edzard Reuter-Stiftung ausgezeichnet.

Dr. Asu Aksoy, geboren 1958, studierte Wirtschafswissenschaften an der Orta Doğu Teknik Üniversitesi in Ankara und promovierte 1993 an der University of Westminster in London als Kommunikationswissenschaftlerin. Ihr Forschungsschwerpunkt lag auf Identitäten von Migranten in Europa. Nach ihrer Rückkehr in die Türkei gehörte sie zu den Gründern von santralistanbul, einem ehemaligen Elektrizitätswerk, das zu einem Kunst- und Kulturzentrum umgestaltet wurde. Sie lehrt an der İstanbul Bilgi Universität und leitet seit 2010 das Forschungsinstitut für Kulturpolitik und -management (KPY). Sie beschäftigt sich dort mit Forschungen zum städtischen und kulturellen Wandel im Kontext der Migration, Globalisierung und dem politischen Wandel in der Türkei. Dr. Asu Aksoy war Mitglied des Beirats der Europäischen Kulturhauptstadt Istanbul 2010.

Murad Bayraktar, geboren 1973 in Witten an der Ruhr, studierte zunächst Englisch an der Universität Istanbul und später Anglistik, Politikwissenschaften und Soziologie an der Ruhr-Universität Bochum. Als Moderator und Autor arbeitet er seit 1997 beim Westdeutschen Rundfunk, seit 2003 Redakteur, seit 2009 Leiter der türkischen Redaktion von WDR Funkhaus Europa. Ehrenamtlich ist er in den Vorständen der Vereine "Dokumentationszentrum und Museum für die Migration in Deutschland" und "Neue Deutsche Medienmacher" engagiert.

Fotoimpressionen BAKIŞ 5